Back- und Braufreunde Schwaney e.V.

Die Geschichte des Backens in Schwaney.

Leider gibt es zum Backen und den Backhäusern in Schwaney nicht viel  Informationen im Buch zur tausendjährigen Geschichte von Schwaney.

Boden und Landschaft, geographische, klimatische und geologische, stammesartliehe und traditionsgebundene Gegebenheiten und Auswirkungen prägten nicht nur das äußere Gesicht des Dorfes, sondern auch Charakter, Wesensart und Kultur seiner Bewohner.
In dem rauhen Klima des Eggelandes wuchsen und 
wachsen harte, zähe Menschen, von denen die mageren Äcker früher überdurchschnittlichen Fleiß und Schweiß verlangten.
Aber die Dürftigkeit der Böden bedingte auch ein hohes Maß von Anspruchslosigkeit, die hier zwangsläufig zur Tugend wurde. Sie äußerte sich in allen Bereichen des privaten und kommunalen Lebens und veranlaßte unsere Vorfahren, ihre Bedürfnisse nach Möglichkeit selbst zu decken, selbst zu backen, zu weben, zu spinnen, zu schneidern, zu zimmern, zu töpfern und in altbewährter Nachbarschaftshilfe Haus und Hof zu bauen.

Vergessen wir nicht, daß ein Morgen in normalen Jahren nur 6 bis 8 Scheffel Roggen, 7 bis 9 Scheffel Gerste oder Hafer und 6 bis 8 Scheffel Rauhfutter erbrachte.
Mit dem Drusch dieses kümmerlichen Erntesegens begann man morgens vor Tau und Tag auf der Tenne mit einem Schnäpschen. Zum Frühstück gab es ein Stück trockenes Brot zur dünnen Mehlsuppe. Ihr Brot backten die Schwaneyer vielfach in Gemeinschafts- oder Interessentenbacköfen, von denen es im Dorfe eine ganze Reihe gab.
Der letzte neben dem Hause Franz Böddeker 
(Schmielen) verschwand erst im Jahre 1959. Die Brote wogen 10 bis 15 Pfund.

Ein Backhaus gab es auch am Füllenhof, ein Methusalem unter den Höfen des Dorfes.
Seine Tradition mag ein volles Jahrtausend umspannen, vielleicht sogar mehr.
Damals gruppieren sich um das langgestreckte Fachwerkgebäude ein "Beihaus" (Bäihius) ein riesiger Schafstall, ein Backhaus und schließlich ein Wagenschuppen.

Auch die Kaplanei hatte ein Backhaus.
Obwohl das Einkommen des neuen Kaplans in Schwaney nur 220 Taler betrug, bemühte er sich unter erheblichen persönlichen Opfern um die Insfandsetzung der Kaplaneiwohnung.
Im Jahre 1860 wurde ein zum Hofe gehörendes altes Backhaus abgebrochen und meistbietend verkauft.
Mit dem Erlöse von 47 Talern und 15 Sgr. konnten die morsche große Deelentür und der brüchige Brettergiebel erneuert werden.

(Auszüge aus dem Buch zur tausendjährigen Geschichte von Heinz Küting)